- „Wie hat die 3D-Drucktechnologie Ihren kreativen Prozess als Künstler beeinflusst oder Ihre Möglichkeiten erweitert?“
– „Unendlich. Es ermöglicht uns, mit komplizierten natürlichen und künstlichen Formen zu arbeiten. Durch den Druck mit Metallen können wir die Oberfläche anschließend bearbeiten und sie zu etwas Besonderem und Unkenntlichem machen. Der 3D-Druck bietet scheinbar grenzenlose Möglichkeiten in unserer Vorstellungskraft und Produktion. Da er in der Kunst und im Möbelbereich noch nicht so häufig eingesetzt wird, können wir wirklich einzigartige Werke schaffen.“

Brücke zwischen Kunst und Technologie
Die Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie hat beispiellose kreative Möglichkeiten eröffnet, wie die Zusammenarbeit zwischen 3DSPRO und dem Künstlerduo Batten & Kamp zeigt . 3DSPRO hat sich mit dem Künstlerduo Batten & Kamp zusammengetan, um die „Echo“-Serie für ihre Ausstellung „ From a Distance “ zu realisieren. Dabei kam selektives Laserschmelzen (SLM) zum Einsatz , um die komplexe „Echo“-Serie – eine Sammlung skulpturaler Lichtinstallationen – zu realisieren. Die Partnerschaft verdeutlicht, wie fortschrittliche Fertigungstechniken die zeitgenössische Kunst bereichern können und es Künstlern ermöglichen, traditionelle Grenzen zu überwinden und gleichzeitig die ursprüngliche Schönheit natürlicher Formen zu bewahren.

Die Vision hinter „From A Distance“
„ From a Distance “ war ein unglaublich persönliches Projekt. Für die Arbeit sammelten und wählten wir Äste aus der Natur aus, scannten sie 3D und bildeten sie in Aluminium nach. Die in der Ausstellung gezeigten Werke „Echo 01“ und „Echo 02“ bestehen aus Ästen, die wir an zwei für uns persönlich bedeutsamen Orten gefunden haben: den Orten eines Waldbrands und einer Überschwemmung in unseren jeweiligen neuseeländischen Heimatstädten. Das Projekt hat uns ein völlig neues ästhetisches Universum eröffnet, das wir in unserer Arbeit erkunden können.“

Im Kern erforschte „ From a Distance“ die Themen Ort, Erinnerung und Transformation anhand natürlicher Formen im Spannungsfeld zwischen Zerbrechlichkeit und Widerstandsfähigkeit. Batten & Kamp ließen sich von Naturkatastrophen in ihren neuseeländischen Heimatstädten inspirieren – insbesondere von Orten, die von Waldbränden und Überschwemmungen gezeichnet waren. Das Duo sammelte Äste aus diesen emotional aufgeladenen Umgebungen, scannte sie 3D und verwandelte sie in ein digitales Erinnerungsarchiv. Anschließend interpretierten sie die Äste als hängende Aluminium-Lichtskulpturen namens „Echo“ .
Die Rolle von 3DSPRO: Von digitalen Modellen zu greifbarer Kunst
„Die Zusammenarbeit mit 3DSPRO verlief reibungslos. Wir schätzten ihre Bereitschaft, Neues auszuprobieren und Lösungen zu finden, die funktionieren. Wir hatten wirklich das Gefühl, einen Partner im Herstellungsprozess zu haben.“
Das selektive Laserschmelzen (SLM) war aufgrund seiner Fähigkeit die ideale Produktionsmethode für die „Echo“-Serie:
• Erfassen Sie komplizierte Geometrie: SLM erstellt jede Astnachbildung Schicht für Schicht präzise und reproduziert so im Idealfall die feinen Verdrehungen, Knoten und Rindenstrukturen der Originalscans – Merkmale, die in diesem Maßstab weder geformt noch maschinell hergestellt werden könnten.
• Integrieren Sie funktionale Kanäle: Da die LED-Verkabelung und die Lichtstreifen in hohlen Zweigen versteckt werden mussten, ermöglichen die mit SLM 3D gedruckten Teile innere Hohlräume und einrastende Leitungen, wodurch perfekte Toleranzen gewährleistet werden.
• Minimieren Sie Materialverschwendung: Durch das selektive Schmelzen nur des für das Teil benötigten Pulvers reduziert SLM den Ausschuss im Vergleich zu subtraktiven Methoden und sorgt so für eine effiziente, umweltfreundliche und kostengünstige Produktion bei komplexen Formen.
• Strukturelle Integrität aufrechterhalten: Mittels SLM gedruckte Aluminiumteile weisen ein hervorragendes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht auf, sodass sich die großen hängenden Skulpturen leicht anfühlen und dennoch unter Belastung robust sind.

Nach dem Drucken durchlief jedes Segment eine Reihe von Endbearbeitungsschritten, die von 3DSPRO durchgeführt wurden:
Beim Sandstrahlen werden Strahlmittel (wie Aluminiumoxid oder Glasperlen) mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche des Teils geschossen, um sie zu reinigen, aufzurauen oder zu strukturieren. Bei der „Echo“-Serie entfernte das Sandstrahlen sämtliche losen Pulverrückstände und erzeugte eine gleichmäßig matte Textur. Durch die Wahl unterschiedlicher Körnungen konnte das Team die Oberflächenrauheit feinabstimmen und so die Lichteinstrahlung und -streuung der einzelnen Zweige verbessern.
Präzisionsschweißen:
Beim Schweißen werden zwei Metallteile durch Schmelzen ihrer Kanten verbunden – oft mit einer konzentrierten Wärmequelle wie einem Wolfram-Inertgas-Brenner (WIG) – und anschließend beim Abkühlen miteinander verschmelzen. Da die Skulpturen das Bauvolumen des Druckers überstiegen, wurde jeder Ast in Abschnitte zerlegt und wieder zusammengeschweißt. Erfahrene Schweißer sorgten dafür, dass die Verbindungen stabil und dennoch nahezu unsichtbar waren. Sie schliffen und verwischten die Schweißnähte, sodass die Äste wie durchgehende organische Formen wirkten.

Herausforderungen und Innovationen im kollaborativen Prozess
„Ich denke, die Größe war das erste große Hindernis, da wir so große Werke schaffen wollten, die Schweißarbeiten erforderten. Das zweite waren die Leuchten selbst, da sie so konstruiert werden mussten, dass sie den LED-Streifen und die Verkabelung verbergen. Das war ziemlich kompliziert. Der 3D-Druck war hierfür jedoch ideal, da wir das System digital entwerfen konnten und sicher waren, dass die Toleranzen beim Drucken perfekt sein würden. Mit Metallguss hätten wir das nicht erreichen können.“

Zu den größten Herausforderungen des Projekts gehörten die Skalierung der Skulpturen über die Standardgrößen von Druckbetten hinaus und die Integration diskreter Beleuchtungssysteme. Schweißabweichungen und knappe Fristen stellten die Partnerschaft zusätzlich auf die Probe.
Um diese Probleme zu lösen, führten Batten & Kamp und 3DSPRO einen hybriden Workflow ein: 3DSPRO konzentrierte sich auf die Lieferung fehlerfrei gedruckter Teile, während einige Nachbearbeitungsoptionen, Verfeinerungen und die Montage intern von den Künstlern verwaltet wurden. Transparente Kommunikation über Zeitpläne und technische Einschränkungen erwies sich als entscheidend, um Vertrauen zu schaffen und trotz des hohen Drucks eine gute Abstimmung sicherzustellen. Die Hybridlösungen retteten nicht nur das Projekt, sondern schufen auch einen Präzedenzfall für zukünftige Kooperationen, indem sie technologische Präzision mit handwerklicher Handwerkskunst in Einklang brachten.

Auswirkungen auf die Kunst- und Designlandschaft
„From a Distance“ veranschaulicht, wie 3D-Druck künstlerische Innovation demokratisieren kann. Durch die Abbildung organischer Komplexität in langlebigen Metallen ermöglicht 3D-Druck Künstlern, Formen zu erforschen, die bisher als unerreichbar galten. Batten & Kamps Arbeit hinterfragt die Grenzen der „hohen Kunst“ und beweist, dass Industrietechnologie mit tiefgründigen persönlichen Geschichten koexistieren kann. Für die Design-Community signalisiert dieses Projekt einen Wandel hin zu einem kollaborativen Modell, bei dem Künstler und Technologen gemeinsam neue ästhetische Welten erschließen.





